RV ElstertalAktuelles

Der Wolf im Vogtland

Das war der Titel des Vortrages zu unserem Vereinsabend am 05.09.2023. Als Referentin hatte Hellmut Naderer schon Endes des letzten Jahres Frau Ludwig von der Fachstelle Wolf im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie eingeladen.

Besuch der Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. – Foto: Berthold Löckelt
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Besuch der Fachstelle Wolf des Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. – Foto: Berthold Löckelt

Im Vorfeld des Vereinsabends rätselten wir, wie wohl die Resonanz sein und ob der Raum in unserer Vereinsgaststätte in Oelsnitz groß genug sein würde.

Die Resonanz war viel größer als bei anderen Vereinsabenden. Der Raum war schon eine Stunde vor Beginn des Vortrages gut gefüllt und bis zum Beginn mussten noch Stühle aus einem anderen Raum geholt werden. Unter den Gästen waren auch Vertreter der vogtländischen Jägerschaft. Tierhalter gaben sich leider nicht zu erkennen.

Teppich mit einer Wolfsspur. – Foto: Berthold Löckelt
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Teppich mit einer Wolfsspur. – Foto: Berthold Löckelt

Wer fehlte, war der Referent. Frau Ludwig konnte krankheitsbedingt nicht kommen. Eine Vertretung hatte sich aber telefonisch angemeldet. Endlich, 15 Minuten vor 19:00 Uhr ging die Tür auf und Patrik Irmer, Celina und Andreas betraten den Raum. Sie brachten jede Menge Anschauungs- und Infomaterial mit, das sie auf einen extra gestellten Tisch präsentierten. Ein Teppich mit einer Wolfsspur wurde ebenso wie ein Roll Up Banner ausgerollt.

Patrik Irmer hielt einen hochinteressanten Vortrag. Er erzählte über die Wölfe allgemein, über die Entwicklung der Wolfspopulation in Deutschland und in Sachsen. Er berichtete über das Wolfsmonitoring. Und er verschwieg auch nicht, welche Probleme es mit Wölfen in Sachsen gibt. So erfuhren wir auch, dass die Zäune, die zum Schutz gegen die Afrikanische Schweinpest aufgestellt wurden, für den Wolf zu einem Problem wurden. Zum einen konnten die Jährlinge nicht abwandern, da sie durch diese Zäune darin gehindert wurden und zum anderen wurden sie so entlang der Zäune auch in bewohnte Gebiete geleitet. Und schlimmer noch, sie lernten das Springen, um diese Zäune zu überwinden.

Das sind nur einige Informationen, die wir an diesem Abend mitnehmen konnten. Nun zur Überschrift: Im Vogtland haben sich noch keine Wölfe angesiedelt. Es wurden zwar schon einige Exemplare gesichtet, diese waren aber nur auf Wanderung. Patrik Irmer denkt, dass das Gelände sich nur schlecht für die Ansiedlung anbietet, da der Wolf ein „fauler Hund“ ist und lieber im flachen Gelände jagt.

In der anschließenden Diskussion kam zum Ausdruck, dass der Wolf auf jeden Fall schützenswert ist. Auch das Verständnis für die Tierhalter, die jetzt mehr für den Herdenschutz tun müssen, war zu hören. Die Mitglieder der Jägerschaft stehen der Ausbreitung des Wolfes allerdings kritisch gegenüber, denn die Hauptnahrung des Wolfes ist das Rehwild. In der Diskussion brachten sie zum Ausdruck, dass sie schon mehrere Wölfe gesehen hätten. Und da genau brachte Patrik Irmer wieder das Wolfsmonitoring ins Spiel. Wölfe können nur erfasst werden, wenn Sichtungen und Funde auch gemeldet werden.

Dieser Abend wurde von allen Teilnehmenden als eine gelungene Veranstaltung gesehen. Patrik Irmer hat diese Veranstaltung zu jeder Zeit souverän geleitet und ich kann diese Art der Veranstaltung nur allen NABU-Gruppen empfehlen.

In der Fachstelle Wolf gibt es Bildungsreferenten, die mit ihren Vorträgen an Schulen gehen, um hier für die Akzeptanz des Wolfes zu werben. Wir als NABU sollten mit Schulen Verbindung aufnehmen und anregen, dieses Angebot zu nutzen.

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Es waren mehr Teilnehmer als bei anderen Vereinsabenden gekommen. – Foto: Berthold Löckelt
Es waren mehr Teilnehmer als bei anderen Vereinsabenden gekommen. – Foto: Berthold Löckelt
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Infomaterial. – Foto: Berthold Löckelt
Infomaterial. – Foto: Berthold Löckelt


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